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Thiem: Emotionaler Abschied vom Profitennis

22 October 2024 By Erste Bank Open
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Knapp eine Stunde durften die Fans in der ausverkauften Wiener Stadthalle noch auf einen Sieg von Dominic Thiem bei dessen Abschiedsturnier hoffen. Am Ende war der Italiener Luciano Darderi doch zu stark. Nach 1:32 Minuten  hieß es 7:6 (6), 6:2 für Darderi.

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Um 19.41 Uhr endete am Dienstag, 22. Oktober 2024, die große Profikarriere von Dominic Thiem. Da besiegelte der Italiener Luciano Darderi die 6:7 (6), 2:6-Niederlage des Erste Bank Open-Champions von 2019. Danach gab es Standing Ovations, eine Fan-Choreographie von und ein riesiges Dankeschön von Dominic Thiem für die Fans.

„Es war wunderschön, aber will ich die Chance nützen, um an alle Fans Danke zu sagen, die jahrelang dabei waren – hier in der Halle und daheim vor den Fernsehgeräten“, erklärte Thiem nach der Niederlage. „Ich wollte dem Publikum noch einmal ein gutes Match bieten und ein paar von meinen besten Schlägen zeigen.“

Das gelang Thiem vor allem im ersten Satz, den er trotz einer Break-Führung und eines 5:2-Vorsprungs im Tie-Break noch aus der Hand gab. Phasenweise blitzte der alte Thiem auf. Vor allem sein Paradeschlag – die Backhand down the line – stellte die italienische Nummer 42 der Welt immer wieder vor unlösbare Probleme.

Thiem Schläger Vitrine

„Ich war im ersten Satz voll im Match drinnen, war voll in der Zone, das ist mir in den letzten Jahren in Wien leider nicht immer gelungen. Aber natürlich ist das Grund-Level heute viel schlechter als früher. Dafür habe ich im ersten Satz das Maximum rausgeholt.“

Das Maximum war am Ende leider nicht genug. Im zweiten Satz stellte Darderi mit einem frühen Break die Weichen schnell auf Sieg. An Thiems positiven Eindrücken des Abends änderte das nichts: „Ich war nie so ein emotionaler Typ, so war das auch heute. Egal, ob bei großen Siegen oder bitteren Niederlagen.“

Thiem Mikro

Standing Ovations

Ganz anders die Fans, die gut eine Stunde lang mit einer Sensation spekulieren durften. Nach der Niederlage wurde Thiem minutenlang mit Standing Ovations und einer eigenen Fan-Choreographie mit „Danke Domi“ bejubelt. Als endgültigen und optischen Abschluss seiner Karriere deponierte Thiem den Schläger, mit dem er die letzten Games gespielt hatte, in einer Vitrine. Ab sofort ist der Schläger in der Ausstellung „The Official Tennis Experience“ im Studio F der Wiener Stadthalle zu bewundern.

Musetti und Draper weiter

Nach dem Thiem-Match rang der Brite Jack Draper den Japaner Kei Nishikori, der mit einer Wildcard ins Turnier gerutscht war, 7:6 (5), 7:5 nieder. Bei Erste Bank Open 2 Go hatte Lorenzo Musetti mit seinem Landsmann Lorenzo Sonego keine Probleme, siegte 6:3, 6:1 und zog damit ebenfalls in die zweite Runde ein.